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Krank

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Planetare Gesundheit

Eine unausgewogene Ernährung ist weltweit eine der Hauptursachen für Krankheiten und Todesfälle. Um eine gesundheitsfördernde und zugleich umweltgerechte Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung zu sichern, ist eine grundlegende Veränderung unserer Ernährungsweise und der globalen Lebensmittelerzeugung nötig.

Denn über unseren Nahrungskonsum haben wir nicht nur großen Einfluss auf unsere eigene Gesundheit, sondern auch auf den Schutz der Umwelt und des Klimas.




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Ohne eine Umstellung unserer Ernährung und Nahrungsproduktion können weder das Pariser Klimaabkommen, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, noch die Nachhaltigkeitziele 2030 erreicht werden. Aktuell rückt das wichtige Ziel, Hunger weltweit bis 2030 zu beenden, in weite Ferne.
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Welternährung

Obwohl weltweit genügend Nahrungsmittel produziert werden, haben nicht alle Menschen Zugang zu einer ausreichenden, vielfältigen und gesunden Ernährung. Die Corona Pandemie und aktuell der Krieg in der Ukraine verschlimmern in vielen Ländern des globalen Südens die Ernährungssituation. Seit 2019 stieg die Zahl der Hungernden um 150 Millionen Menschen. Aktuell leiden mehr als 811 Millionen Menschen weltweit an Hunger.
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Weitere zwei Milliarden, also ein Viertel der Weltbevölkerung, gelten als mangelernährt. Ihnen fehlen wichtige Nährstoffe wie Eisen, Jod, Zink oder Vitamin A. Dieser "verborgene Hunger" führt langfristig zu schweren Krankheiten und beeinträchtigt insbesondere die Entwicklung von Kindern.

Das paradoxe ist: Genauso viele Menschen weltweit sind übergewichtig oder fettleibig, was das Risiko für schwere chronische Erkrankungen wie Herzkreislaufstörungen oder Typ-2-Diabetes erhöht. Weltweit ist jeder elfte Erwachsene Diabetiker*in.
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Mit einer Umstellung der Essgewohnheiten könnte die Zahl an Krankheiten und frühzeitigen Todesfällen weltweit deutlich verringert werden.



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Auch in Deutschland ist der Anteil von Obst, Gemüse und ballaststoffreichen Lebensmitteln in unserer Ernährung im Sinne einer optimalen Krankheitsprävention zu gering. Im Durchschnitt nehmen wir zu viele Kalorien zu uns, trinken gegen den Durst zu oft süße Erfrischungsgetränke statt Wasser oder Tee, essen zu viele fettreiche Fleisch- und Milchprodukte und viel zu viele zuckergesüßte Lebensmittel sowie zu viel Hochverarbeitetes.

Dies bleibt nicht ohne Folgen: Über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland ist übergewichtig.
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Umwelt & Klima

Die Nahrungsproduktion ist die Hauptursache für globale Umweltveränderungen. Sie ist weltweit für 80 Prozent der Entwaldung und für 70 Prozent des globalen Wasserverbrauchs verantwortlich.

Die Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Acker- und Weideland trägt in erheblichen Umfang zum rapiden Artensterben bei.


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Podcast "Iss was?"

Ausschnitt aus dem Gespräch mit Lisa Pörtner. (Folge 2)

Crippa et al. 2021

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Klimawandel

Die globale Landwirtschaft und Nahrungsproduktion tragen erheblich zum Klimawandel bei. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft vom Klimawandel betroffen. Starkregen oder anhaltende Trockenperioden vernichten oftmals ganze Ernten und verstärken Hunger und Armut. Warum ist unsere Nahrungsproduktion so klimaschädlich? Hört hierzu einen Ausschnitt aus dem Podcast "Iss was?" Ernährung im Wandel.

Abholzung und andere Landnutzungsänderung

Für die meisten der in Deutschland geschlachteten Tiere ist Soja aus Südamerika zentraler Bestandteil des Futters, vor allem für Schweine und Geflügel. In Brasilien werden bereits auf einer Fläche so groß wie Deutschland Sojabohnen angebaut und immer mehr natürliche Ökosysteme zerstört. In 2022 erreichten die Rodungen im Amazonasgebiet in Brasilien einen neuen Rekord: 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Sechs Prozent mehr Feuer gab es im Cerrado, der artenreichsten Savanne der Welt. Fakt ist, ohne den Amazonas werden wir die globale Klimakatastrophe nicht stoppen können. Per Klick kann eine Weltkarte zur Entwaldung angesehen werden.

Artensterben

Nach Schätzungen des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) sind weltweit etwa 1 Million Arten kurz vorm Aussterben, etwa 25 Prozent der Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet, 10 Prozent der Insekten. Der aktuelle IPCC Klimabericht macht insbesondere die Wechselwirkung von Klimawandel und Artensterben deutlich. Erfolgreich lasse sich der Klimawandel nur dann bekämpfen, wenn gleichzeitig auch die Ökosysteme geschützt und die biologische Vielfalt erhalten werde. Für die Ernährungssicherung weltweit ist insbesondere die landwirtschaftliche Vielfalt, die Agrobiodiversität, von großer Bedeutung. Per Klick Artikel im Agrar Info lesen.

Stickstoff

Stickstoff ist ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Der hohe Einsatz synthetischer Stickstoffdünger zur Steigerung von Erträgen in der Landwirtschaft ist jedoch sehr problematisch. Stickstoffüberschüsse können Wasser- und Land-Ökosysteme belasten sowie Klima, Luftqualität und die Biodiversität beeinträchtigen. Per Klick seht Ihr in diesem Video von INKOTA, warum der steigende Stickstoffeinsatz auch negative Auswirkungen auf Kleinbäuer*innen im globalen Süden hat.

Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen

Neun globale Prozesse sind es, die die Widerstandskraft und die ökologischen Belastungsgrenzen der Erde bestimmen. Das Konzept der planetaren Grenzen trifft Aussagen über die Erdgesundheit und die Lebensgrundlage der Menschheit. Vier von neun planetaren Grenzen sind durch den Einfluß des Menschen bereits überschritten.

Planetare Grenzen

Aus "Iss was?" – Der Podcast für mehr Wissen über Ernährung, Gesundheit und Klima.

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Ernährungssysteme

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Podcast "Iss was?"

Ausschnitt aus dem Gespräch mit Dinah Stratenwerth. (Folge 1)

Ernährungssysteme beschreiben den Weg unserer Lebensmittel vom Acker bis zu uns auf den Teller, inklusive der Stoffe, die das System dafür aufnimmt (Inputs) und abgibt (Outputs), sowie der Auswirkungen dieser Aktivitäten. Doch auch viele weitere Aspekte gehören dazu wie Saatgut, Landvergabe, Arbeitsbedingungen, Transportwege, Gastronomie, Gesundheit, Ernährungsbildung und Ernährungsarmut.

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Die Grafik wurde in Kooperation mit dem Forum Umwelt & Entwicklung erstellt.
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EAT-Lancet-Bericht 2019

Die EAT-Lancet-Kommision besteht aus 37 Wissenschaftler*innen aus 16 Ländern. Die Gruppe um Prof. Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) forscht und arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft, Politik, Umwelt und Landwirtschaft mit dem Ziel, eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen.
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Die derzeitige Entwicklung im globalen Agrarsektor hat dazu geführt, dass unser Ernährungssystem stark durch Rationalisierungs-, Spezialisierungs- und Konzentrationsprozesse charakterisiert ist und durch wirtschaftliche, politische, gesellschaftliche und individuelle Gegeben- und Gewohnheiten geprägt wird.

Über die Umgestaltung einiger Elemente wie eine Veränderung der eigenen Ernährung hin zu weniger tierischen, dafür aber regionalen und saisonalen Produkten kann jeder einzelne in ein Ernährungssystem eingreifen und dazu beitragen, dass weniger Wald abgeholzt, weniger Süßwasser verbraucht und weniger CO2 produziert wird. Das hat  Potenzial, einen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit auszulösen.


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Planetary Health Diet

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Podcast "Iss was?"

Ausschnitt aus dem Gespräch mit Lisa Pörtner. (Folge 2)

Dabei handelt es sich um einen Ernährungsvorschlag, der eine flexible Anpassung an unterschiedliche Lebensmitteltypen, Agrarsysteme, kulturelle Traditionen und individuelle Ernährungspräferenzen erlaubt.

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Selbstexperiment: 5 Wochen "Planetary health Diet"

Begleite Caro auf YouTube dabei und bekomme viele Rezepte und Tipps

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Ernährungswende

Auch für das Klima ist der Nutzen groß: Durch eine klimafreundliche Lebensmittelauswahl lassen sich bis zu 50 Prozent der jetzigen Emissionen einsparen.


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  1. alle Menschen satt macht, Gesundheit fördert und zu mehr Wohlbefinden beiträgt.
  2. soziale und ökologische Mindeststandards entlang von Wertschöpfungsketten einhält, die regionale Nahrungsproduktion stärkt und Landwirt*innen faire Preise garantiert.
  3. umwelt- und klimafreundlich ist und im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen steht.
  4. das Tierwohl schützt.
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Was tun?

Eine Vielzahl von alternativen landwirtschaftlichen Organisationsformen, Aktionsgruppen, Netzwerken und Kooperationen sind in den letzten Jahren entstanden: solidarische Landwirtschaft, Food Coops, Urban-Gardening-Projekte, Bio-Städte, Regionalwert-AGs, Ernährungsräte u.v.m.

Neue Konzepte beteiligen Verbraucher*innen an der Preisgestaltung, bieten Möglichkeiten zum Mitmachen, schaffen Transparenz und somit Vertrauen zwischen Konsument*innen und Produzent*innen. Schaut Euch doch mal in eurer Region um und entdeckt, wer bereits aktiv ist.
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Ein wichtiger Hebel dafür bildet die Gemeinschaftsverpflegung. Einige Städte und Bundesländer gehen mit gutem Beispiel voran: Sie geben Mindestanteile für die Verwendung von Bio-Produkten in Kitas und Schulen vor oder sie verankern die verbindliche Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards -  wie z.B. weniger tierische Produkte - in der Schulverpflegung. In Kombination mit Ernährungsbildung kann dies das Ernährungsverhalten von Kindern nachhaltig verändern, den Gesundheitsstatus verbessern und langfristig einen gesamtgesellschaftlichen Beitrag erzielen. 

Gutes Essen muss Zukunft haben! 
Jetzt Petition unterzeichnen

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Dringend notwendig ist außerdem die Gestaltung von Ernährungspolitik verbunden mit der Aufgabe, allen Menschen mehr gesundheitsfördernde, sozial-, umwelt- und tierwohlverträgliche Wahlmöglichkeiten zu bieten. Dazu gehört, dass die nachhaltigeren Varianten leicht als solche zu erkennen sind. Zusätzlich helfen Preisanreize, die es naheliegender machen, die nachhaltigere Wahl zu treffen.

Weltweit sollte eine agrarökologische Landwirtschaft gefördert werden. Agrarökologie setzt auf einen vielfältigen und ressourcenschonenden Anbau von Nahrungsmitteln, schafft lokale Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten, stärkt die Gemeinschaft und trägt zu einer gesünderen Ernährung der Einzelnen bei.
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Links

  • Misereor
  • Brot für die Welt
  • Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung

  • Diese Publikation ist in Kooperation mit dem Forum Umwelt & Entwicklung entstanden.
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    Agrar Koordination
    Forum für internationale Agrarpolitik e.V.
    Nernstweg 32, 22765 Hamburg
    040 - 392526 info@agrarkoordination.de
    www.agrarkoordination.de

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    Redaktion: Mireille Remesch
    Gestaltung: Nina Weinrebe
    Illustrationen: Katja Großpietsch


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    Agrarökologie

    Agrarökologie setzt auf einen vielfältigen und ressourcenschonenden Anbau von Nahrungsmitteln, schafft lokale Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten, stärkt die Gemeinschaft und trägt zu einer gesünderen Ernährung der Einzelnen bei.


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    • Agrar Koordination

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